Geschichte

Weihnachtsdorf umsorgt die Besucher

Viele Aussteller und Verkäufer waren am Wochenende für Schwester Wilhelmine im Einsatz. Mit den Einnahmen unterstützen Sie die Hilfsprojekte der aus Gerderhahn stammenden Ordensschwester in Brasilien.

Zum Weihnachtsdorf Gerderhahn gehörte am Wochenende neben kunsthandwerklichen und anderen selbst hergestellten Produkten eine Fotoausstellung. Heinz Peitz hatte dafür alle Erkelenzer Kirchen fotografiert.

GERDERHAHN
Die Pfarrkirche ist in farbiges Licht getaucht. Heinz Peitz empfängt in dem kühlen Kirchenschiff immer wieder Besucher, die einzeln, zu zweit oder in kleinen Gruppen erscheinen. Der Hobbyfotograf wird nicht müde, den Gästen zu erklären, was auf den großformatigen Fotografien zu sehen ist: die Sakralgebäude aus dem Erkelenzer Stadtgebiet.

Mit zwei Ausnahmen. Die Venrather Kirche wurde zum Zeitpunkt der Aufnahmen gerade renoviert und in Immerath, das dem Braunkohlentagebau weichen muss, war das Gotteshaus bereits leergeräumt. Zum fünften Mal verwandelte sich Gerderhahn am Wochenende in ein Weihnachtsdorf. Viele Bauernhöfe öffneten für das bunte Spektakel der Dorfgemeinschaft ihre Hoftüren, auch in der Mehrzweckhalle und auf dem Vorplatz drängelten sich die Besucher.

Während Heinz Peitz in der Kirche seine insgesamt 75 Fotografien auf die Gäste wirken lässt und Bestellungen für Abzüge notiert, erklären Irene Weigl und Hannelore Loersch, wie sie seit über zehn Jahren Seife aus Olivenöl und ätherischen Ölen selbst herstellen. Wenn sich die beiden Freundinnen aus Neuss treffen, wird Hannelore Loerschs Küche zum Produktionsraum. Aus Büchern haben sie sich ihr inzwischen umfangreiches Wissen angeeignet.

Auch Lippenbalsam im drehbaren Stift bieten sie im Weihnachtsdorf Gerderhahn an. „Dafür braucht man schon ein ruhiges Händchen“, verrät Hannelore Loersch schmunzelnd. Brennnesseln, Ziegenmilch, Heilerde, Löwenzahn und Wildrosen gehören zu den Naturprodukten, die sie verarbeiten. Auch nach Himbeere, Mandarine und – passend zur Weihnachtszeit – Marzi- pan duften ihre hübsch verpackten Natur-Erzeugnisse.

Viele Aussteller und Verkäufer waren am Wochenende für Schwester Wilhelmine im Einsatz. Mit den Einnahmen unterstützen sie die Hilfsprojekte der aus Gerderhahn stammenden Ordensschwester, die in einem brasilianischen Kinderdorf wirkt. Die Frauen aus der Gerderhahner Missionsgruppe hatten eifrig gestrickt und Marmelade eingekocht. Draußen vor der Mehrzweckhalle versorgten die Helfer der Dorfgemeinschaft diejenigen, denen der Magen knurrte, mit knusprigen Reibekuchen und Bratwurst vom Grill.

 

Auch im Innenhof bei Sandra und Kai Gerlach wurde unermüdlich gebraten – frische Champignons mit Zwiebeln, Spießbraten. „Unser Schaschlik ist schon ausverkauft“, vermeldete Hobbykoch Kai Gerlach nach wenigen Stunden. Der Gerderhahner hatte sich seine rote Schürze umgebunden, wusste: Seine Nacht wird kurz. „Ich muss schnell wieder neue Spieße stecken, wenn die anderen schlafen.“Pia Garstens verkaufte auf dem Gerlach-Hof Handschuhe, Socken und Kinderbekleidung. Die Wolle stammt von ihren Schafen, die Flocke sowie Ilse und Ilse („Es sind Zwillinge“) heißen. Wenn sie den Sommer auf Fehmarn verbringt, bringt sie Wolle von den dort lebenden Schafen mit.

Rheinische Post Erkelenz -18.09.14
 
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